18. Mai 2016

Zauberwort "Downsizing"? [Minimalismus]

Früher war ich eine richtige Sammlerin. Ich sammelte Kerzen, Bücher, Stifte, Notizbücher - ja, sogar leere Rollen von Toilettenpapier, da ich sichergehen wollte, für einen plötzlich auftretenden Anfall akuter Bastelwut auch gut gewappnet zu sein. 

Mein persönliches "Chaos" erstreckte sich hierbei auf die wenigen Quadratmeter meines Kinderzimmers. 
Kurz vor meiner Matura zog ich in ein größeres Zimmer. Man würde nun annehmen, dass ich mehr Platz hatte und besser Ordnung halten konnte. Doch leider gelten auch in einem größeren Jugendzimmer die Naturgesetze und meine Dinge breiteten sich gleichmäßig über den ganzen Raum aus. Von Organisation war natürlich wieder keineswegs die Rede.


In letzter Zeit ist mir das Chaos und die Fülle von Gegenständen, die ich besitze, aber eigentlich nicht brauche, ein wenig über den Kopf gewachsen.
Ich bin übersättigt an Werbung, die pausenlos von allen Seiten auf mich einströmt und ich habe keine Lust mehr, meine spärliche Zeit damit zu verbringen, Dinge zu tun, die ich eigentlich gar nicht machen möchte.

Viel Besitz zu haben ist nicht immer ein Vorteil - man kann sich denken, wie viel Zeit ich benötige, um meine Regale abzustauben und aufzuräumen.
Immer mehr merke ich, dass materieller Besitz mich zu fesseln scheint, mich manchmal sogar bedrückt und belastet.

Letzten Sommer habe ich 3 Wochen in Thailand verbracht. Alles was ich unbedingt brauchte, trug ich in meinem Rucksack mit mir herum. Außer meiner Familie und meinen Freunden hat mir nichts gefehlt. Und ich war glücklich!

Immer öfter tauchen im Internet Beiträge und Videos zu den Themen Minimalismus und Downsizing auf. 
Um eines gleich vorweg klar zu stellen: ich bin weit davon entfernt, einen minimalistischen Lebensstil zu führen und werde es auch in Zukunft wahrscheinlich nicht tun. Aber der Gedanke, Ballast abzuwerfen und nur mehr Wichtiges zu besitzen, lässt mich einfach nicht mehr los.

In den letzten Tagen habe ich mich schon von vielen Gegenständen getrennt und in meinen vier Wänden gründlich aufgeräumt. Ich fühle mich befreiter und auch in meinem Kopf kehrt langsam wieder mehr Ordnung ein. Bereits nach wenigen Tagen habe ich schon viel Geld gespart, da ich nicht mehr so häufig das Bedürfnis habe, Dinge zu kaufen.

Ich befinde mich also gerade in einer großen Umbruchphase, die sich absolut richtig anfühlt. Ich möchte euch auf dieses Abenteuer mitnehmen, euch zeigen, was mich inspiriert und erzählen, welche Erfahrungen ich mit dem Projekt "Minimalismus" mache. Ich hoffe ihr seid dabei :)
30. November 2015

Make it special - Challenge

Meistens passiert es mir im Herbst - nicht in der ersten Hälfte, wenn das Licht noch golden durch die rot, orange und gelb gefärbten Blätter scheint - nein! Erst später, wenn der Winter schon den ersten Frost vorausschickt, um sich anzukündigen. Wenn die kahlen Äste der sonst so lebendigen und beblätterten Bäume ihre schwarzen, knorrigen Finger in den grauen, trüben Himmel strecken, als würden sie vergeblich versuchen, die Wolken zu vertreiben. Wenn Frost morgens die gedroschenen Felder bedeckt und keine Vöglein mehr zwitschern - diese Tage, an denen es kaum sieben Stunden richtig hell wird, erdrücken meine Stimmung und Fröhlichkeit.
 
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An solchen Tagen bin ich müde, lustlos und matt. Leicht reizbar. Ein Horror für meine Mitmenschen - ich weiß. Jeder Tag scheint nach dem selben Schema abzulaufen. Aufstehen wenn es noch dunkel ist, hinaus in die Kälte. Den Tag an der Uni verbringen und anschließend in die Arbeit eilen. Müde und abgekämpft zuhause ankommen - es ist bereits wieder dunkel. Ein paar schnelle Handgriffe im Haushalt erledigen, bevor ich völlig übermüdet ins Bett falle und beim Einschlafen daran denke, was ich alles so gerne getan hätte, aber wieder nicht gemacht habe. In einen traumlosen, kurzen Schlaf sinken, bis morgens wieder der Wecker kreischt, obwohl es draußen immer noch dunkel ist... Und alles geht von vorne los.
 
STOP!
 
Wir sind für unser Leben zu 100% selbst verantwortlich - und das ist gut so!
 
Es liegt also an uns selbst, jeden Tag zu etwas Besonderem zu machen und das Alltagsgrau verschwinden zu lassen. Denn letztendlich bereut man jene Dinge am meisten, die man nicht getan hat.
 
Aus diesen Gründen, (und weil ich der Meinung bin, dass wir viel zu wenig Zeit auf dieser Welt haben, um sie zu verschwenden) habe ich beschlossen, mich im Monat Dezember selbst zu einer Challenge herauszufordern!
 
 

Make it Special - Challenge

Die Regeln sind ganz einfach:
 
Jeden Morgen suche ich mir eine "Tagesaufgabe" aus, die es umzusetzen gilt. Es liegt dann an mir, diese selbst auferlegte, manchmal recht kleine, manchmal aber auch herausforderndere Tat auszuführen.
 
Beispiele für solche Aufträge wären:
  • lächle heute 3 fremde Menschen freundlich an...
  • nimm dir 30 Minuten Zeit für dich alleine...
  • ruf eine alte Freundin an, von der du schon lange nichts mehr gehört hast...
  • ...
Dadurch möchte ich meine Zeit bewusster nutzen, die Tage ein bisschen bunter und vielfältiger gestalten und kleine Alltagsabenteuer erleben.
 
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Ich werde versuchen, jedes Tagesmotto auf Instagram zu posten. Wenn ihr mit mir mitmachen möchtet, seid ihr herzlich dazu eingeladen. Ihr könnt sowohl meine jeweiligen Aufgaben aufgreifen, oder ganz eigene erfinden. Die Möglichkeiten sind grenzenlos!
 
Morgen, am 1. Dezember geht's also schon mit dem ersten Tagesziel los! Was es sein wird? Lasst euch überraschen ;)

11. November 2015

Thai Wildlife und ein Besuch im Elefantencamp - Thailand 2015

Der feuchte, kühle Boden unter meinen nackten Füßen stellte einen scharfen Kontrast zur warmen, stehenden Luft dar, die mich wie dichter Nebel umwaberte. Es war erst Vormittag und das T-shirt klebte bereits an meinem Rücken. Mit gefühlten 10 Kilogramm Bananen im Gepäck schleppte ich mich den erdigen Hang empor, auf jeden Schritt bedacht, um nicht auszurutschen. Endlich erreichte unsere Gruppe das Plateau, das mit seinen schattenspendenden Bäumen auf uns wartete.
 
Unsere Erschöpfung war nach dem anstrengenden Marsch wie weggeblasen, als wir sie erblickten - gemächlich stapften sie auf uns zu, geführt von ihren Mahuts, einer für jeden Elefanten.
Der lange faltige Rüssel war neugierig in unsere Richtung gestreckt, in freudiger Erwartung auf den Snack, der in unseren Stofftaschen versteckt war.
 
Zögerlich näherte ich mich einem der drei Jungtiere - gerade mal 3 Jahre alt und schon tonnenschwer - eine Banane in meiner ausgestreckten Hand. Ein mulmiges Gefühl beschlich mich, als sich der dicke, muskulöse Rüssel mit der faltigen Haut um mein Handgelenk schlang. Mit unglaublicher Zärtlichkeit zog mir der sanfte Riese die reife Frucht aus den Fingern und steckte sie schnell in seinen schmatzenden Mund. Mein Herz machte einen Riesensatz und mein Körper wurde von einem unglaublichen Glücksgefühl elektrisiert...

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Elefanten - aber artgerecht!

Thailand ist wunderschön. Das kann ich mittlerweile aus eigener Erfahrung sagen. Denkt man an dieses Reiseziel, tauchen vor dem inneren Auge Bilder von weißen Sandstränden und türkisblauen Buchten auf. Ja, ich habe auch diese gesehen und war von der Schönheit überrascht.
 
Wenn ich jedoch an Thailand denke, dann sehe ich dicht bewachsene Dschungel und eine grüne, saftige Natur, die ihresgleichen sucht.
Ich sehe bunte Schmetterlinge und auf Bäumen hüpfende Äffchen, streunende Hunde und Katzen und vor allem: Elefanten.

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Bereits zu Beginn der Reiseplanung war eines klar: ich wollte Elefanten sehen, ihnen nahe kommen und sie berühren können.
Gleichzeitig wollte ich aber den typischen "Elefantentourismus" nicht unterstützen. Es gibt mir nichts, ewig angestellt zu sein, um dann auf den Rücken eines Elefanten zu klettern, 5 Minuten zu reiten und danach sofort wieder "heruntergefischt" zu werden, weil die nächsten Touristen schon ungeduldig warten.
Ich wollte mit den Dickhäutern richtigen Kontakt aufnehmen, sie in der Natur beobachten, bei sozialen Interaktionen, beim Fressen und beim Spielen. Ich wollte glückliche Elefanten sehen - ohne Ketten und Peitschen.

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Chiang Mai - die Elefantenhochburg

Möchte man in Thailand Elefanten sehen, dann sollte man in den Norden Thailands reisen. In der Provinz Chiang Mai gibt es viele Möglichkeiten, einen Ausflug zu den sanften Riesen zu buchen.
 
Nach eingehendem Studium der verschiedenen Angebote, kamen für mich nur mehr 2 Möglichkeiten in Frage:
 
 
Das Tagesprogramm ist in beiden Fällen sehr ähnlich.
 
Aber ACHTUNG: ihr solltet früh genug buchen, um euch einen Platz zu sichern.
 
Kosten: in beiden Camps kostet der Tagesausflug 2500 Baht, also umgerechnet ca. €65,-.
 
Das ist für Thai Verhältnisse immens viel Geld. Man sollte es aber nicht als Eintritt sehen, sondern als Spende an diese wundervollen Tiere, die von ihren Mahuts liebevoll umsorgt werden.
 
Man kann in beiden Camps übrigens auch ein Volontariat absolvieren.

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Hug Elephants Sanctuary

Dieses Camp war das Ziel meiner Wahl.
 
In einem Bergdorf im Süden Chiang Mais lernten wir unseren Guide kennen, der uns auf das Treffen mit den Elefanten vorbereitete. Er erörterte grundlegende Regeln im Umgang mit diesen Tieren und gab uns Taschen mit Bananen. Alle unsere Fragen wurden beantwortet und danach gingen wir los.
 
Zuerst nahmen wir den ersten Kontakt mit den Elefanten auf - wir überbrachten ihnen ihr Frühstück und bauten Vertrauen auf. Wir durften die ersten Fotos machen und bekamen das Sozialverhalten erklärt.
 
Zu Mittag wurden wir im Camp mit leckerem Thai Food und frischen Früchten verwöhnt - danach gab es aber das absolute Highlight!
 
Wir wanderten mit den Dickhäutern zu einem Fluss, in dem wir sie dann baden und abschrubben durften. Ich bekam sogar einen Kuss auf die Wange von einem meiner dicken Freunde :)
 
Danach waren zwar die Elefanten sauber, aber die meisten von uns hatten bis in die Unterhose hinein den Sand kleben. Deswegen wanderten wir vorbei an Reisfeldern, ein Stückchen weiter zu einem Wasserfall, wo wir uns selbst noch baden durften, bevor es erschöpft, aber glücklich ins Camp zurück ging.

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Mein Fazit

Die Elefanten vom Hug Elephants Sanctuary Camp sind wirklich glücklich. Dessen wurde ich mir bewusst, als wir die Dickhäuter im Fluss waschen durften. Sie stürzten sich in die Fluten, legten sich in das flache Flussbett und bespritzten uns mit Wasser. Während der Hautpflege (wir konnten sie mit Schüsseln abspülen und mit Bürsten sauber schrubben) beobachtete ich einen Mahut, der eine kleine, alte Verletzung "seines" Elefanten sorgsam inspizierte und ganz genau untersuchte. Der Umgang zwischen Mensch und Tier ist in diesem Camp ein ganz Besonderer.

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Es wird viel Wert darauf gelegt, die Elefanten zu nichts zu drängen. Nach unserer eingänglichen Kontaktaufnahme mittels Bananen-Fütterung wanderten wir mit den 6 Tieren zum Fluss. Mitten im Abstieg fiel den Riesen aber ein, dass sie doch noch einen kleinen Snack zu sich nehmen wollten. Sie blieben stehen und pflückten Blätter von den Bäumen, um ihren Appetit zu stillen. Nicht ein einziges Mal wurden die Elefanten zum Weitergehen angetrieben - wir warteten geduldig, bis auch der Letzte unter ihnen die Nachspeise verdrückt hatte und sich wieder in Bewegung setzte. Die Zeit nutzten wir - wie sollte es auch anders sein - zum Fotografieren.
 
Die anfangs recht zurückhaltenden Tiere besuchten uns am Nachmittag selbstständig nochmal im Camp, um sich zu verabschieden, und um noch etwas von unserer übrig gebliebenen Jause (Melonen und Ananas) abzustauben. 
 
Also wenn diese Tiere nicht glücklich sind, dann weiß ich auch nicht weiter... :)

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Tigertempel? - Nicht für mich...

Von Beginn an war für mich klar, dass der Besuch eines Tigertempels für mich nicht in Frage kommen würde. Tiger streicheln und sich dabei fotografieren lassen? Klingt verlockend. Aber Tiger sind Raubtiere - ich weiß nicht, wie diese Wildtiere so ruhig gestellt werden können, aber ich denke, dass es eindeutig wider die Natur ist. Auch einen solchen Tourismus möchte ich nicht unterstützen.
 
Ich habe mit einigen anderen Backpackern gesprochen, die erst wenige Tage zuvor in einem Tigertempel waren - ihre Erfahrungsberichte und Enttäuschung bestärkten mich in meiner Meinung und auch ihre Tiger-Fotos (an Halsbändern angekettete Tiger, mit vor ihnen posierenden Touristen) zeigten mir, dass meine Entscheidung richtig war.

 

Thai Wildlife

Neben dem unglaublichen Erlebnis mit den Elefanten, konnten wir im Dschungel viele bunte Schmetterlinge und schillernde Insekten sehen. Wir besuchten im Zuge einer Trekking-Tour eine Fledermaushöhle, wo die anmutigen Lederflügler unsere Köpfe umkreisten.
 
Beim Badeurlaub im Süden, hatten wir das Glück, wilde Affen beobachten zu können.
Täglich stand Schnorcheln auf dem Programm, denn auch die Unterwasserwelt Thailands mit ihren lebenden Korallenriffen und bunten Fischen, lässt keinen Wunsch offen.
 
Geckos und streunende Hunde und Katzen begleiteten uns quasi quer durchs ganze Land.
 
Die Tierwelt und die Natur Thailands sind unglaublich vielfältig und wundervoll schillernd-bunt. Ich bin absolut verliebt und werde dieses Land sicherlich bald wieder bereisen!
 
 
Na, seid ihr auch auf den Geschmack gekommen? Oder habt ihr vielleicht schon mal intensiven Kontakt mit Elefanten gehabt? Lasst es mich wissen!